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Entwicklung Baby 11. Monat: Von ‚Mama‘, ‚Papa‘, ‚Attu‘ und ‚Kuka‘

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Wie turbulent das Leben mit Kind ist, erleben Sie nun seit zehn Monaten. Ständig gilt es, gerade erst errungene Gewohnheiten wieder aufzugeben und sich auf neue komplexer werdende Bedürfnisse des Kindes einzustellen. Von der Brust geht es über die Flasche zur festen Kost, von der Krabbeldecke durch die ganz Wohnung, von zwei regelmäßigen Schläfchen am Tag zum Mittagschlaf. Das kann mitunter ganz schön anstrengend sein. Doch keine Sorge, nicht nur Sie, auch andere Eltern, haben gerade im ersten Lebensjahr ihres Kindes das Gefühl, den Alltag ständig neu erfinden zu müssen.

von Sigrid Schulze

Wie unterschiedlich sich die Kinder in der Krabbelgruppe entwickeln! Manche brabbeln fleißig vor sich hin, andere wollen lieber herausfinden, wie sie auf die Beine kommen. Wussten Sie schon, dass Laufen und Sprechen miteinander konkurrieren? „Entweder laufen oder sprechen, lautet die Devise.

Körperliche Entwicklung Baby 11. Monat

„Kaum ein Kind überrascht die Eltern mit den ersten Worten, während es gleichzeitig die ersten freien Schritte macht“, darauf macht der Deutsche Bundesverband für Logopädie aufmerksam. Kinder, die Laufen lernen wollen, haben zeitweise oft auch wenig Lust, den Brummkreisel zu bedienen, sich mit dem Holzpuzzle oder anderen Spielzeugen zu beschäftigen.

Körperliche Entwicklung Baby 11. Monat: Das kann Ihr Baby schon

Vielleicht gehört Ihr Kind zu denjenigen, die sich vor allem für das Laufen lernen interessieren und sich vielleicht sogar gerade jetzt wieder an einem Sessel oder Regalbrett in die Höhe ziehen. Im Stehen schwankt es dabei noch wackelig hin und her. Wenn es schon einen Fuß anheben kann, wird es sich schon bald von einem Möbelstück zum nächsten hangeln können. „Ihr Kind wird diese neu erworbene Fähigkeit auf vielfältigste Art ausprobieren wollen – hin- und herlaufen, um den Tisch herumlaufen, fühlen, wie es sich auf Teppich, auf der Wiese, im Sand läuft, eine Türschwelle bewältigen“, berichtet das Ministerium für Familie. Das ist Freiheit pur!

Das braucht Ihr Baby jetzt: Schutz vor Stürzen

„Mehr als die Hälfte aller Unfälle bei Kindern sind durch Stürze bedingt“, darauf weist die Bundesarbeitsgemeinschaft ‚Mehr Sicherheit für Kinder‘ (BAG) hin. Schon im ersten Lebensjahr müssen Kinder wegen Kopfverletzungen und Knochenbrüchen immer wieder in Kliniken behandelt werden. „Aufgrund ihres schweren Kopfes stürzen Kinder unter fünf Jahren häufiger kopfüber und erleiden folgenschwere Verletzungen. Das Risiko, aus der Höhe zu stürzen, zum Beispiel aus dem Fenster oder vom Balkon, ist aus diesem Grund bei Säuglingen und Kleinkindern am größten.“ Doch Kinder fallen auch vom Sofa, von der Treppe oder vom Wickeltisch. In einem stillen Moment schaffen es Kinder, die noch nicht laufen können, auf einen Stuhl zu klettern – und mit ihm umzukippen. Schwere Verletzungen können selbst dann entstehen, wenn sie nicht tief fallen. Deshalb brauchen Kinder jetzt weitblickende Eltern, die sie vor Stürzen bewahren.

Tipp:

  • Vorsicht am Fenster und auf dem Balkon: „Kleine Kinder niemals alleine bei geöffnetem Fenster oder auf dem Balkon lassen. Fenster und Türen mit Sicherheitsriegeln oder Schlössern versehen!“, rät die BAG.
  • Treppe schützen: Wichtig ist, vor jedem Treppenaufgang und -abgang ein Treppenschutzgitter anzubringen. Passen Sie auf, dass auf den Stufen keine Stolperfallen liegen. Halten Sie sich selbst stets am Geländer fest, damit Ihr Kind sich dieses Verhalten heute schon von Ihnen abschaut und später übernimmt.
  • Regale sichern: Immer wieder versuchen Kinder, Regale hochzuklettern. Wichtig ist deshalb, dass alle Regale an der Wand befestigt sind und daher nicht kippen können.
  • Bad rutschfest machen: Autsch! Auf nassen Fliesen auszurutschen und auf den harten Boden zu knallen, kann schwere Verletzungen zur Folge haben! Ein Badvorleger und eine rutschsichere Einlage in der Dusche oder Badewanne bannen die Gefahr.
  • Wickeltisch:
    Eltern sollten am Wickeltisch stets in Reichweite bleiben und ihr Kind im Auge behalten. Gut, wenn alle Utensilien, die während des Wickelns benötigt werden, in Reichweite des Wickeltischs liegen. Sinnvoll ist es, den Wickeltisch in einer Ecke des Raumes aufzustellen, so dass zwei Wände bereits Schutz vor Stürzen bieten.

Hinweis zur Babypflege: Der Mittagsschlaf

Bisher hat Ihr Kind mehrmals am Tag geschlafen, vermutlich vormittags und nachmittags je ein Mal. Diese Gewohnheit wird es nun aufgeben. Der Mittagsschlaf etabliert sich am späten Vormittag oder am frühen Nachmittag. Dem Kind ist leicht anzusehen, ob es müde ist oder nicht. Wenn es gähnt, weinerlich ist, vielleicht auch die Hände zu Fäusten ballt, ist der Zeitpunkt günstig, das Kind hinzulegen. Oft ist das kurz nach dem Mittagessen der Fall. Sie haben den richtigen Zeitpunkt verpasst? Dann wird sich dieser Zeitpunkt in einer knappen Stunde wiederholen, wie Schlafforscher herausgefunden haben.

Soziale und emotionale Entwicklung Baby 11. Monat

Toll, was sich mit Wörtern anstellen lässt. Kaum fluppt das Wort ‚Mama‘ über die Lippen, strahlt die Mama und eilt herbei. Und fällt das Wort ‚Nulli‘, sucht Mama eifrig nach dem Schnuller. Sobald Kinder sprechen lernen, beginnen sie den Wert der Kommunikation zu begreifen. „Manche Kinder sprechen bereits mit neun oder zwölf Monaten ihr erstes Wort. Einige wenige lassen sich aber auch bis zum Alter von etwa zweieinhalb Jahren Zeit. Mädchen sind dabei häufig schneller und tun sich leichter als Jungen“, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA).

Soziale und emotionale Entwicklung Baby 11. Monat: Das kann Ihr Baby schon

Spricht Ihr Kind schon ein erstes Wort? Das könnte vielleicht ‚Mamamama‘ oder ‚Papapapa“ heißen. Dass ‚Mama‘ oder ‚Papa‘ oft die ersten Worte sind, spricht für die tiefe Beziehung, die Kinder zu den Eltern haben. Gleichzeitig sind diese Wörter auch recht einfach auszusprechen. Wenn dann die nächsten Wörter folgen, werden sie meist noch abgewandelt. ‚Kuka‘ heißt dann zum Beispiel Kuchen, ‚Mats‘ ist der Matsch, ‚Attu‘ das Auto und der Name für eine Schaukel lautet einfach ‚Hui!‘ So entsteht nach und nach ein ganz eigener, individueller erster Wortschatz. Vielleicht haben Sie Lust, die Wörter mit Datum aufzuschreiben. Das ist schnell gemacht – und die Liste wird später einmal zur heiteren Erinnerung!

Das braucht Ihr Baby jetzt: Erste Bilderbücher

Sicher zeigt auch Ihr kleiner Schatz gerne auf die Gegenstände, die er haben möchte. Schön, wenn Sie diese Dinge benennen. „Du möchtest den Ball? Hier ist er!“ Der Wortschatz erweitert sich auch mit Hilfe von Bilderbüchern. „Wo ist der Fuchs? Zeig ihn mir!“ Sie werden erstaunt sein, dass Ihr Kind den ein oder anderen Begriff schon kennt. Finden Sie heraus, welches Buch sich Ihr Kind besonders gerne anschaut. Kinder, die sich früh für Bücher begeistern, werden später oft zu echten Leseratten!

Geistige Entwicklung Baby 11. Monat

„Es ist total niedlich“, berichtet eine Mutter im Krabbelkurs. „Immer wieder lädt Lotta mich zum ‚Guckuck‘-Spiel ein. Ich sitze auf dem Sofa, sie krabbelt zur Lehne zu und zieht sich hoch. Sobald sie mich sehen kann und ich begeistert „Hallo Lotta!“ rufe, jauchzt sie vor Vergnügen, setzt sich wieder auf den Boden, und das Spiel beginnt von Neuem. Besonders spannend wird es, wenn ich mich dabei hinter einem Kissen verstecke. Dieses Strahlen, dieses Blitzen in den Augen!“

Geistige Entwicklung Baby 11. Monat: Das kann Ihr Baby schon

Liebt Ihr Kind auch das ‚Guckuck‘-Spiel? Vielleicht fragen Sie sich, warum dieses Spiel Ihrem Kind so viel Freude macht. Die ständige Wiederholung festigt sein Vertrauen in seine spannende Entdeckung: Menschen und Dinge Sie sind auch dann noch da, wenn Sie nicht zu sehen sind!

Das braucht Ihr Baby jetzt: Versteckspiele in vielen Variationen

Führen Sie verschiedene Variationen des Spiels ein! So können Sie Ihr Gesicht hinter einer Zeitung oder einem Kissen verstecken. Fragen Sie dabei: „Wo ist die Mama?“, „Wo ist der Papa?“ Dann kommen Sie mit einem ‚Daaaa!‘ oder einem ‚Guckguck!‘ wieder zum Vorschein. Wenn sich Ihr Kind selbst versteckt, zum Beispiel hinter der Wickelkommode oder hinter seinen Händen, lassen Sie sich ein wenig Zeit, bis Sie es finden. „Wo ist mein Kind? Ist es im Schrank? Nein! – Schwebt es unter der Decke? Nein … – Daaa ist mein Kind!“ Vielleicht macht es dem Kleinen auch Spaß, ein Spielzeug unter einer Decke zu suchen – und zu finden …

Entwicklung Baby 11. Monat: Wichtige Termine

Kinderärztliche Untersuchungen:
Mit Hilfe der Früherkennungsuntersuchungen lassen sich Gesundheitsstörungen und Verhaltensstörungen erkennen und behandeln.

U6: 10. bis 12. Lebensmonat
Wer noch nicht wegen der U6 beim Kinderarzt war, sollte sich jetzt einen Termin holen. Der Kinderarzt kann dann gleich die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Impfungen vornehmen. Mehr Informationen zum Impfen von Babys.

Tipp:
Denken Sie daran, das Gelbe Kinderuntersuchungsheft, die Krankenversicherungskarte des Kindes und den Impfpass mitzunehmen!

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