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Entwicklung Baby 2. Monat: Schon jetzt ein Wirbelwind im Alltag

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So klein es ist, füllt das noch keine zwei Monate alte Baby den Alltag seiner Eltern nahezu restlos aus. Kaum zu glauben, wie es den bisherigen Lebensrhythmus durcheinander wirbelt! Wer über die ‚Entwicklung Baby 2. Monat‘ Bescheid weiß, findet sich im Baby-Alltag leichter zurecht.

Sigrid Schulze

Ein herzhafter Schrei erklingt – energisch macht das Baby auf sich aufmerksam. „Was hat es jetzt?“, fragen sich Eltern sofort. Hunger oder Durst? Müdigkeit? Volle Windel? Oder plagen es Bauchschmerzen? So geben sie ihm die Brust, tragen es herum, damit es einschläft, massieren sein Bäuchlein, wechseln die Windel. Das macht Sinn, denn auf diese Weise lässt sich die Ursache des Schreiens nach dem Ausschlussprinzip herausfinden und beheben. Wer länger braucht, um den Grund für die dicken Kullertränen herauszufinden, muss nicht verzweifeln. Das Wichtigste ist, das Baby nicht allein zu lassen, und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen. So kann es sich rundum geborgen fühlen!
 

Körperliche Entwicklung Baby 2. Monat

Schon wirkt das Baby nicht mehr ganz so zart wie kurz nach der Geburt. So gilt es jetzt auch nicht mehr als Neugeborenes, sondern als Säugling. Und der nimmt kontinuierlich weiter zu. Am Ende des zweiten Lebensmonates wiegen Babys durchschnittlich 600 Gramm mehr als zu Beginn der fünften Lebenswoche. Dabei wachsen sie etwa drei Zentimeter.
 

Das kann Ihr Baby schon im 2. Monat

Immer öfter übt das Kleine, seine Hand zu öffnen, um mit ihr zuzugreifen. Die Rassel festhalten? Pustekuchen! Noch geht der Griff meist noch ins Leere. Doch mit der Rückbildung des Greifreflexes werden die Handbewegungen immer kontrollierter werden.

Wie lustig Ihr Baby nun in Rückenlage mit Armen und Beinen strampelt! Zwar kann es seine Bewegungen noch nicht koordinieren, doch wirken sie runder, weniger abgehakt als vorher. Schon jetzt ist es wichtig, immer in Reichweite zu bleiben, wenn das Kind auf einem Tisch oder Sofa liegt. Denn beim Strampeln kann es passieren, dass es sich nach vorn, nach hinten oder zur Seite bewegt oder gar mit den Füßen abstößt. Sicherheit vor dem Herunterfallen bieten nur das Gitterbett und die Krabbeldecke auf dem Boden.

Nach so viel Bewegung erholt sich das Kind im Schlaf. Manche Babys brauchen dafür 13 Stunden, andere weit mehr. Bei den meisten dauert es noch lange, bis sie sechs oder acht Stunden in der Nacht durchschlafen. Hunger und Wachphasen können Eltern deshalb noch monatelang um den Schlaf bringen. Liegt Ihr Baby in Reichweite, zum Beispiel im Baby-Bay oder Bettchen neben Ihrem Bett, lässt es sich schneller stillen und/oder beruhigen.
 

Das braucht Ihr Baby jetzt: Häufige Milchmahlzeiten

Sie stillen? Um die sechste Lebenswoche ihres Babys herum, wenn Ihr Kind einen Wachstumsschub macht, sorgen Sie sich vielleicht, es könne nicht satt werden. Doch die Nachfrage regelt das Angebot. Legen Sie das Kind öfter an, am besten, so oft es danach verlangt. So wird die Milchproduktion innerhalb von 72 Stunden angekurbelt und dem Bedarf des Kindes angepasst. Kontraproduktiv ist es dagegen, Milch aus der Flasche zuzufüttern. Denn das Baby – satt durch das Fläschchen – wird zunächst nicht nach der Brust verlangen. So wird sie nicht stimuliert, mehr Milch zu bilden.
 

Tipps:

  • Hat sich die Milchbildung wieder eingespielt, müssen Sie Ihr Baby nicht mehr beim jedem Stillen an beide Brüsten legen. „Trinkt Ihr Baby an beiden Seiten kurz, ist es möglich, dass es nicht genügend Hintermilch bekommt“, warnen Elke Mattern und Angela Schweer in ‚Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit‘ (humboldt Verlag). Das wäre schade, denn die Hintermilch hat einen höheren Fettgehalt als die zu Beginn einer Stillmahlzeit produzierte Vordermilch und ist daher besonders nahrhaft. Sinnvoll ist es, die Brust, mit der Sie zuletzt gestillt haben, nach jedem Stillvorgang mit einem Clip am BH zu markieren.
  • Wer im Pre-Milch anbietet, kann sein Baby ebenso wenig überfüttern wie mit Muttermilch! Vertrauen Sie Ihrem Kind von Anfang an – es weiß am besten, wie viel Milch es benötigt.
  • Liebevoll im Arm gebettet schmeckt auch Babys, die das Fläschchen bekommen, die Milch am besten!
  • Manche Kinder spucken nach dem Stillen, weil sie schlichtweg zu viel getrunken haben oder aufstoßen. Dieses Speihen ist in der Regel völlig harmlos und normal. Spuckt das Baby die Milch aber mehrmals schwung- oder schwallweise aus, sollten Sie vom Kinderarzt beraten zu lassen.

 

Hinweise zur Babypflege:

Ohrenpflege:

Manche Babys produzieren jetzt viel Ohrenschmalz. Dennoch sollten Sie nicht versuchen, den Gehörgang zu reinigen. Vor allem mit Wattestäbchen besteht die Gefahr, das Ohr zu verletzen und den Schmalz noch tiefer in den Gehörgang zu schieben. Das Ohr hat eine Selbstreinigungsfunktion, die ausreichend ist.

Wunder Popo:

Ihr Kind hat einen feuerroten Popo? Wunde Haut kann schmerzen. Am besten heilt sie, wenn Ihr Kind immer wieder ohne Windel strampeln darf, sodass Luft an die Haut kommt. Darüber hinaus bieten häufiges Windelwechseln und Wundschutzcreme schnelle Abhilfe. Mehr zum wunden Popo lesen
 

Sinnliche Entwicklung im 2. Monat

Das kann Ihr Baby schon wahrnehmen:

Sehen:

Ihr Baby sieht immer noch verschwommen. Auch Schielen ist immer noch völlig normal, weil das Kleine seine Augen noch nicht zuverlässig steuern kann. Doch sicher haben Sie bereits bemerkt, dass es vertrauten Gesichtern schon mit den Augen folgen kann. Mittlerweile sieht es auch verschiedene Farben. Besonders interessiert es sich für alles, was rot oder grellbunt ist.

Hören:

Ein Schlüsselbund klappert, ein Kochtopf zischt. Wo kommt das Geräusch her? Schon wendet das Baby den Kopf, um herauszufinden, um die Quelle des Geräusches zu finden. Leisere Geräusche nimmt es allerdings oft noch nicht wahr.
 

Das braucht Ihr Baby jetzt: Babys wollen getragen sein

Körperkontakt schafft Urvertrauen. Besonders viel Körperkontakt genießen getragene Babys. Eng an Mama oder Papa geschmiegt lauschen sie den beruhigenden Geräuschen von Herzschlag und Atmung. Im Tragetuch oder in der Babytrage sind sie dabei, ohne im Mittelpunkt zu stehen. Tragetuch und Babytrage bieten auch Eltern Vorteile. Beim Tragen ihres Kindes haben sie die Hände frei! Tragetücher ermöglichen besonders viele Tragepositionen, zum Beispiel vor der Brust, auf der Hüfte und auf dem Rücken.
 

Soziale und emotionale Entwicklung von Babys im 2. Monat

Fröhlich lächeln die Eltern ihr Baby an. Und dann geschieht es: Das Kleine lächelt bewusst zurück. Was für ein Augenblick! Vom zweiten Monat an wird das Baby die Eltern mit vielen solcher glückseligen Momente beglücken. Es wird zahnlos glucksen, kichern und laut lachen.

Obwohl Ihr Kind noch keine zwei Monate alt ist, kann es schon gut durch Mimik, Stimme und Berührungen mit Ihnen kommunizieren. Sicher reagieren Sie instinktiv in Babysprache – mit hoher Stimme, breitem Lächeln und aufgerissen Augen. Das ist sinnvoll, denn Ihr Baby kann Ihre Mimik und Ihre Worte so leichter wahrnehmen. Gleichzeitig erforscht das Baby weiter seine Stimme. Aus dem ersten Gurren werden nun Laute wie a, ä, o und u.
 

Das braucht Ihr Baby jetzt: Saugen zum Beruhigen

Noch kann Ihr Kind nur Wohlbehagen von Unbehagen unterschieden. Gefühle wie Wut und Trauer, auch Stress der Eltern wirken sich auf das Baby aus. Es wird unruhig. Nicht immer reichen leise Worte und liebevolle Gesten aus, um ein aufgeregtes Baby zu beruhigen. Hochgekochte Gefühle lassen sich leicht beim Saugen herunterfahren. Ein Schnuller kann deshalb helfen, mehr Ruhe in den Baby-Alltag zu bringen. Vor allem im zweiten Lebensmonat, in dem das Kind noch nicht zielgerichtet die eigenen Finger zum Saugen in den Mund stecken kann, leistet er gute Dienste. Wer das Gefühl hat, grundsätzlich vom Schreien seines Babys überfordert zu sein, sollte sich professionelle Hilfe suchen. Sicher kennt der Kinderarzt die Adresse der nächstgelegenen Schreiambulanz.
 

Geistige Entwicklung Baby 2. Monat

Im Gehirn nimmt die Anzahl der Verbindungen zwischen den Nervenzellen, der Synapsen, rasant zu. Welche Synapsen wann geknüpft werden, hängt allerdings allein von den Erfahrungen und Erlebnissen ab, die das Baby macht. „Das Gehirn eines Neugeborenen ist sozusagen ein Rohling, der erst ausgeformt werden muss“, so der Erlanger Neurobiologe Ralph Dawirs.

In seinem zweiten Lebensmonat wirkt das Baby bereits viel wacher als in den ersten Wochen nach seiner Geburt. „Durch Hören, Tasten und Sehen versucht es, seine Welt zu erfahren“, erklärt der Berufsverband der deutschen Kinderärzte. Allmählich fällt es Ihrem Baby immer leichter, Menschen zu unterscheiden. Allein an der Stimme kann es die Eltern erkennen und mit fröhlichem Strampeln begrüßen.
 

Das braucht Ihr Baby jetzt: Zuwendung ohne Überforderung

Liebe und Verständnis – das ist und bleibt das Wichtigste für Ihr Kind. Wer sich seinem Säugling immer wieder zuwendet, wer auf seine Bedürfnisse eingeht, mit ihm spricht und lacht, der tut genug für die geistige Entwicklung. Kleine Babys brauchen nicht viel. Vor allem benötigen sie keine Überforderung durch ein Zuviel an Sinnesreizen. Als Spielzeuge reichen ein kleines Kuscheltier, ein Mobile, eine Rassel und ein Schlüsselring völlig aus.
 

Babyentwicklung 2. Monat: Wichtige Termine

• Kinderärztliche Untersuchungen

Mit Hilfe der Früherkennungsuntersuchungen lassen sich Gesundheitsstörungen und Verhaltensstörungen erkennen und behandeln.

U3: Vierte bis fünfte Lebenswoche
Wer mit seinem Baby noch nicht bei der U3 war, sollte zügig einen Termin beim Kinderarzt vereinbaren. (Link zu U3 – 1. Lebensmonat).

Tipp:
Denken Sie daran, das Kinderuntersuchungsheft, die Krankenversicherungskarte und den Impfpass mitzunehmen!
 

Nicht vergessen:

• Mutterschutz:

Der Mutterschutz und damit das nach der Entbindung absolute Beschäftigungsverbot gehen dem Ende zu. Zu Beginn der neunten Woche nach der Entbindung muss die Mutter wieder am Arbeitsplatz erscheinen (bei Zwillingen nach zwölf Wochen) – es sei denn, sie hat gekündigt oder tritt die Elternzeit an. Ist sie laut ärztlichem Attest in den ersten Monaten nach der Entbindung nur bedingt arbeitsfähig, darf der Arbeitgeber ihr nur solche Aufgaben geben, die ihre Leistungsfähigkeit nicht übersteigen. Ist sie krank, hat sie wie üblich Anspruch auf Lohnfortzahlung. Übrigens: Bei Geburten vor dem errechneten Entbindungstermin verlängert sich die Schutzfrist nach der Geburt grundsätzlich um die Tage, die vor der Geburt nicht in Anspruch genommen wurden!

• Für Eltern-Kind-Kurs anmelden

Viel Freude und Gelassenheit im Umgang mit ihren Kindern – das wünschen sich wohl alle Mütter und Väter. In Elternkursen lernen sie, wie sie dieses Ziel erreichen können. Darüber hinaus erhalten sie hier viele Anregungen, wie sie ihr Baby fördern können, ohne es zu überfordern. Sinnvoll ist es, sich jetzt schon für einen Kurs anzumelden. Schön, wenn der Kurs ortsnah stattfindet! Das erleichtert, Kontakte auch nach Ablauf des Kurses weiter zu pflegen.

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