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Entwicklung Baby 12. Monat: Der erste Geburtstag steht kurz bevor

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Der Tag, an dem sich die Geburt Ihres Kindes jährt, rückt näher. Was war das für ein turbulentes Jahr! Sicher erinnern Sie sich noch gut an die Geburt und daran, wie unsicher Sie sich anfangs noch im Umgang mit Ihrem Baby gefühlt haben. Doch Sie haben die Babyzeit gut gemeistert. Nun sitzt auf Ihrem Schoß ein properes Kleinkind – voller Unternehmenslust!

von Sigrid Schulze

Wie wollen Sie den ersten Geburtstag feiern? Viele Gäste braucht Ihr Kind noch nicht. Die engsten Familienmitglieder oder Freunde reichen, um aus dem Geburtstag einen schönen Tag zu machen. Wichtiger als viele Gäste ist Ihrem Kind, dass der Tag gemütlich verläuft, dass es in Ruhe mit Menschen, die es mag, spielen, krabbeln und laufen kann. Auch bei Geschenken gilt: Weniger ist mehr! Eine Vielzahl neuer Spielsachen überfordert Ihr Kind. Legen Sie lieber das Geld zusammen und investieren Sie in Qualität – in langlebiges, kreatives und giftfreies Spielzeug.

Körperliche Entwicklung Baby 12. Monat

Wie viel Gramm wog Ihr Kind bei der Geburt? Und wieviel Gramm zeigt die Waage heute an? Fällt Ihnen etwas auf? Ihr Kind ist jetzt ungefähr drei Mal schwerer!

Körperliche Entwicklung Baby 12. Monat: Das kann Ihr Baby schon

Greifen ist ein komplexer Prozess, den das Kind lange geübt hat und der nun schon recht gut klappt. Schwieriger aber fällt oft noch das gezielte Loslassen. „Wenn Ihr Kind also mit heftigen Arm- und Handbewegungen sein Spielzeug scheinbar wegwirft, will es damit nicht sagen, dass es ihm nicht gefällt: Es möchte die Rassel, die Stoffpuppe, den Teddybären für den Moment einfach nur loswerden!“, erklärt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA). Je besser das Loslassen klappt, umso mehr Spaß macht es, Dinge hinunter fallen zu lassen – stets in der Hoffnung, dass jemand sie wieder aufhebt.

Das braucht Ihr Baby jetzt: Essen wie die Großen

Feste Nahrung gehört jetzt zur normalen Ernährung Ihres Kindes. Vorausgesetzt, die Eltern ernähren sich gesund und gehaltvoll, können Kinder jetzt am Familientisch mitessen. Spezielle Breie sind nach dem ersten Geburtstag also nicht mehr nötig. Obst und Gemüse sollten beim Essen den größten Anteil haben, danach folgen kohlenhydrat- und eisenreiche pflanzliche Lebensmittel wie Reis, Nudeln, Kartoffeln, Brot und Hülsenfrüchte, anschließend Milch- und Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Eier und/oder Tofu. Öle und Fette sollten hochwertig sein. Als besonders gehaltvoll gilt Rapsöl.

Wer noch stillt, kann weiter stillen, denn Beikost und Stillen schließen einander nicht aus. Da das Kind bereits Breie und Fingerfood futtert, hat der Prozess des Abstillens zwar bereits begonnen, aber er ist noch nicht abgeschlossen. Selbst ein Baby, das bereits bei allen Hauptmahlzeiten am Tisch mit isst, kann sich noch vor dem Zubettgehen über die Geborgenheit freuen, die es an Mamas Brust findet. Notwendig ist die Muttermilch für eine gesunde Entwicklung des Kindes aber nicht mehr. „Mit Erreichen des 1. Lebensjahres spielt das Stillen keine (wesentliche) ernährungsphysiologische Rolle mehr. Der endgültige Zeitpunkt zum Abstillen sollte eine individuelle Entscheidung sein, die gemeinsam von Mutter und Kind getroffen wird“, erklärt der Berufsverband der Kinderärzte.

Tipp:

– Trinken ist wichtig: Hat der Körper zu wenig Flüssigkeit, verdickt sich das Blut. Es kann Muskeln und Gehirn dann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Bei Kindern führt schon ein geringes Flüssigkeitsdefizit zur Müdigkeit. „Der menschliche Körper besteht bei Säuglingen zu 70 Prozent, bei Erwachsenen dagegen nur zu etwa 50 bis 60 Prozent aus Wasser“, erklärt Dr. Ute Alexy, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund. „Kinder haben im Verhältnis zu ihrer Körpergröße also einen wesentlich höheren Flüssigkeitsbedarf als Erwachsene.“ Ein- bis Vierjährige benötigen etwa 820 Milliliter Flüssigkeit. Dieser Durchschnittswert kann allerdings von Kind zu Kind und von Tag zu Tag variieren. An heißen Tagen kann sich der Bedarf leicht verdoppeln. Zuckerzusätze haben im Trinken nichts verloren. Geeignet sind Wasser, Fruchtsaftschorlen aus zwei Dritteln Wasser und einem Drittel Fruchtsaft oder Kräuter- und Früchtetees.

Hinweise zur Babypflege

Viel barfuß laufen:
Füße müssen sich frei entfalten können. Schuhe dagegen engen ein. Zum Glück braucht Ihr Kind noch keine Schuhe. Zu Hause, auf der Wiese, am Strand, auf dem Spielplatz kann es barfuß oder in Söckchen herum laufen, es sei denn, die Temperaturen machen einen Strich durch die Rechnung. „Es gibt nur drei Dinge, die wichtig sind beim Laufen lernen: erstens: barfuß laufen, zweitens: barfuß laufen, und drittens: barfuß laufen“, sagte der Kinderarzt Dr. Falko Panzer der Zeitschrift Ökotest. Barfuß laufen ist wichtig, um zu lernen, den Fuß richtig abzurollen. Gleichzeitig kann sich beim Barfußlaufen die Muskulatur der Füße bestmöglich entwickeln, denn die Fußmuskeln sind beim Barfußlaufen viel aktiver als in Schuhen.

Sinnliche Entwicklung

Das kann Ihr Baby schon

Hören:
Kinder können im Alter von einem Jahr in der Regel gut hören. „Ihr Kind reagiert, wenn es aus ca. einem Meter Entfernung flüsternd angesprochen wird“, erklärt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA). „Es sucht nach der Schallquelle, wenn es zum Beispiel Musik hört.“

Das braucht Ihr Baby jetzt: Musik zum Hören und Tanzen

Kaum hört das Kind Musik, da dreht es sich, geht in die Knie, schunkelt und klatscht. Kinder können kaum genug von Musik bekommen. Auf dem Markt gibt es viele Tonträger mit eingängigen Kinderliedern. Suchen Sie Lieder aus, die auch Ihnen als Eltern gefallen – Sie werden sie in Zukunft öfter hören müssen, als Ihnen lieb ist … Mit Orff‘schen Instrumenten wie Glockenspiel, Xylophon, Metallophon, klingenden Stäbe, und Rasseln lässt sich auch prima zusammen Musik machen.

Soziale und emotionale Entwicklung Baby 12. Monat

Sicher knuddeln Sie richtig gern mit Ihrem Kind. Und vielleicht haben Sie bereits ein erstes gehauchtes Küsschen zurück bekommen. Genießen Sie es!

Die Gefühlswelt Ihres Kindes ist schon sehr ausgeprägt. Sie spüren, wie sehr Ihr Kind sie liebt, erleben seine Wutanfälle, fühlen seine Angst. Angst ist im Moment ein großes Thema. Das Kind hat erkannt, dass es ein eigenständiges Individuum ist. Doch diese Erkenntnis löst immer wieder Furcht aus. Eltern brauchen jetzt viel Geduld: Das Fremdeln ist jetzt auf seinem Höhepunkt angekommen.

Soziale und emotionale Entwicklung Baby 12. Monat: Das kann Ihr Baby schon

Vielleicht warten Sie gespannt darauf, welche Worte Ihr Kind als erstes spricht. Doch haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was Ihr Kind schon alles versteht? „Komme ich mit der Jacke oder sage: „Ruben, ich mach dir mal eine neue Windel“, kann ich sicher sein, dass er mir in Windeseile davon krabbelt“, berichtet eine Mutter lachend. Tatsächlich begreift ein Kind schon viel von dem, was im Alltag geschieht. „Es beginnt, einfache Aufforderungen zu verstehen und beispielsweise bekannte Gegenstände anzureichen, wenn man es darum bittet“, berichtet der Bundesverband für Logopädie.

Das braucht Ihr Baby jetzt: Kontakt zu anderen Kindern

Kinder werden immer interessanter. Doch feinfühlig können sie noch nicht miteinander umgehen. Oft krabbeln sie übereinander hinweg oder kneifen sich gegenseitig feste. Mit Bösartigkeit hat das nichts zu tun. Noch können sich Kinder nicht in andere hineinversetzen. Sinnvoller, als dem Kind zu erklären, was es nicht tun soll, ist es, ihm zu sagen oder zu zeigen, was es tun soll. Worte wie „Mach ‚Ei‘ bei Mustafa“, führen sicher dazu, dass Aylin ihm mit der Hand über den Kopf streicht. Empathie lernen Kinder erst im Laufe der nächsten Jahre, umso besser, wenn Eltern ihnen ein gutes Vorbild sind.

Entwicklung Baby 12. Monat: Wichtige Termine

• Kinderärztliche Untersuchungen

Mit Hilfe der Früherkennungsuntersuchungen lassen sich Gesundheitsstörungen und Verhaltensstörungen erkennen und behandeln.

U6: 10. bis 12. Lebensmonat
Wer noch nicht wegen der U6 beim Kinderarzt war, sollte sich jetzt einen Termin holen. Link zur weiteren Erläuterungen der U6 im 10. Lebensmonat. Der Kinderarzt kann dann gleich die empfohlenen Impfungen vornehmen. Link zu Impfungen 10 Lebensmonat.

Tipp:
Denken Sie daran, das Gelbe Kinderuntersuchungsheft, die Krankenversicherungskarte des Kindes und den Impfpass mitzunehmen

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